Keine Steuergelder im Schießplatz Sibbersorf versenken

Laut Presseberichten führt die Jägerschaft Finanzierungsgespräche für einen Schießplatzes in Sibbersdorf. Die Eutiner Grünen sprechen sich gegen einen Schießplatz in der Nachbargemeinde aus.

 

Der Ortsverband Eutin von Bündnis 90/Die Grünen stimmt dem Bürgermeister von Kasseedorf Niels Schwarz darin zu, dass sich dessen Gemeinde mit einer Beteiligung an den Lasten und Risiken eines Schießplatzes in Sibbersdorf überheben würde. Die Bündnisgrünen sprechen sich zudem dagegen aus, öffentliche Fördermöglichkeiten auf anderer Ebene zu prüfen.

 

Auf der Mitgliederversammlung der Eutiner Grünen fragte der Ortsverbandssprecher Eike Diller, woher das Geld dafür denn kommen solle. Weder der Kreis Ostholstein, der erwägt, die Gemeinden durch eine höhere Kreisumlage zur Kasse zu bitten, noch das Land Schleswig-Holstein, das den finanziellen Spielraum der Kommunen immer weiter einengt, könnten Finanzspritzen für solch fragwürdige Projekte geben.

 

Die Grünen fordern im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des Projekts unter anderem zu berücksichtigen, dass die Schießanlage Hartenholm im Kreis Segeberg inzwischen umfassend modernisiert worden sei. Daher sei der geplante Schießstand Sibbersdorf nur noch für die ostholsteinischen Jäger interessant, mit denen ein kostendeckender Betrieb aber nicht möglich sei. Nach Einschätzung der Grünen ist das den Verantwortlichen in der Jägerschaft schon länger bewusst, weshalb sie nun bei der Gemeinde Kasseedorf und wohl auch andere Kassen um Finanzhilfe bitten werden.

 

Für die Grünen ist es nun auch aus finanzpolitischen Gründen hohe Zeit, die Pläne für den Bau eines Schießplatzes bei Sibbersdorf fallen zu lassen. Der Hauptgrund für die Grünen ist allerdings nach wie vor, dass den Menschen in den umliegenden Dörfern sowie den Bewohnern und Besuchern Eutin der Schießlärm erspart bleibt.

 

Mit scharfen Worten hat der Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Eutiner Stadtvertretung Jörg Sommerfeld eine Äußerung aus dem Staatlichen Umweltamt kritisiert, wonach eine kurzfristige Genehmigung des Schießplatzes in Aussicht gestellt worden sei. Als Exekutivorgan müsse dieses Amt erst den Richterspruch aus dem Oberverwaltungsgericht Schleswig abwarten, wo ein Normenkontrollverfahren gegen den Bebauungsplan der Gemeinde Kasseedorf zur Entscheidung ansteht. Sommerfeld ist sicher, dass die Richter unabhängig in ihrer Entscheidung bleiben werden.